Das Arbeitszeugnis spielt für viele Studentinnen und Studenten kaum eine Rolle. Nebenjobs und -Tätigkeiten werden
oftmals als zusätzliche Geldquelle gesehen - selten aber als wichtiger Schritt ins "echte" Berufleben nach dem
Studium. Entsprechend uninteressant scheint da ein Arbeitszeugnis; insbesondere dann, wenn der Job eher leichte
Hilfstätigkeiten umfasst. Dabei kann das im späteren Joballtag so begehrte Papier durchaus lohnend sein:
Unmittelbar nach dem Studienabschluss haben wenige Studierende echte Referenzen vorzuweisen, die bei der
Bewerbung zusätzlich punkten.
Zu solchen Referenzen zählen insbesondere auch Arbeitszeugnisse, welche beim
Nebenjob, Praktikum oder auch einer Universitären Hilfstätigkeit ausgestellt werden können. Dabei lohnt sich
die Beantragung nach Beendigung eines Jobs fast immer: Denn ganz unabhängig von der jeweiligen Aufgabe wird
hier eine ganze Menge über Teamfähigkeit, Disziplin und Selbständigkeit ausgesagt - sogenannte Soft Skills
also, die Arbeitgeber bei jeder Bewerbung brennend interessieren. Es kann also nie verkehrt sein, nach einem
solchen Zeugnis zu fragen; die allermeisten Arbeitgeber stellen es selbstverständlich gern aus. Und auch das
ist möglich: Fällt das Arbeitszeugnis nach eigener Meinung nicht korrekt aus, kann man auf einer Nachbesserung
bestehen. Nicht immer fällt das Zeugnis nach Wunsch aus, doch die meisten Arbeitgeber sind gern bereit, über
die kritische Einschätzung zu reden und ihre Meinung gegebenenfalls noch zu ändern. Scheinbar positive
Formulierungen wie "zu unserer vollen Zufriedenheit" sind nämlich nicht immer so positiv gemeint - und
potentielle Arbeitgeber kennen die Formulierungen im Businessleben sehr genau.
Deshalb lautet die Devise:
Arbeitszeugnis anfordern, wann immer es möglich ist - Aussortieren funktioniert danach immer noch, wenn
beispielsweise eine Referenz nun wirklich nicht relevant für die Bewerbung scheint. Es ist fast immer positiv,
durch langjährige und regelmäßige Tätigkeit in einem Betrieb aufzufallen, selbst beim Nebenjob während des
Studiums. Danach sollten Formulierungen des Zeugnis kritisch überprüft werden. Wer nicht zufrieden ist
(und dieses Fazit auch nach einer kritischen Selbsteinschätzung beibehält), der sollte seinen ehemaligen
Arbeitgeber freundlich, aber direkt auf fragwürdige Formulierungen hinweisen.