Zeit und Geld sind die Rahmen bildenden Faktoren, die ein jedes Studium bestimmen: Nur wer über ausreichend
finanzielle Mittel verfügt, der kann sich in Ruhe seinen Studienfächern widmen. Gleichzeitig bilden die Einkünfte
aus Nebenjobs oder fester Arbeit während der Semesterferien einen nicht unerheblichen Teil eben jenes monatlichen
Finanzpolsters. Arbeitszeit aber verkürzt die individuell zur Verfügung stehende Zeit zum Lernen, für Unibesuche
und Lerngruppen - ein Teufelskreis, der insbesondere während des intensiven Hauptstudiums belastend wirkt.
Der vom
Staat vergebene Bildungskredit bietet eine wichtige Möglichkeit, das monatliche Budget aufzubessern, wenn die
Wochenstunden für Nebenjob und Co. minimiert werden müssen. Dies schafft wichtige Freiräume zum Lernen, aber
auch zum Abschalten und macht unabhängiger von anderen Einkünften. Der Bildungskredit steht deshalb Studierenden
von Uni oder FH zur Verfügung, die ihr Grundstudium bereits erfolgreich abgeschlossen haben. Für einen Zeitraum
von maximal zwei Jahren bzw. 24 Monaten kann die Zusatzleistung dann beantragt werden. Dabei gelten seit April 2009
verbesserte und besonders flexible Rahmenbedingungen für die staatliche Leihgabe: In vielen Fällen ist die
Förderung so beispielsweise auch für deutsche Studierende an einer ausländischen Uni oder FH möglich - beim
Vollstudium oder für ein Urlaubssemester. Selbst relevante Auslandspraktika können so finanziell unterstützt
werden. Voraussetzung ist eine entsprechende Anerkennung der Bildungsinstitution, welche mit einem Klick auf
der entsprechenden Homepage des Bundes eingesehen werden kann. Ganz grundsätzlich funktioniert der Bildungskredit
deutlich einfacher und unbürokratischer als beispielsweise der Bafög-Antrag.
Weil es sich hier ausschließlich
um eine besonders zinsgünstige Leihgabe, also einen Kredit, handelt, sind Faktoren wie das elterliche Einkommen
nicht relevant. Auch die eigenen Einkünfte beispielsweise aus dem Studentenjob müssen nicht offen gelegt werden.
Entscheidend ist der Nachweis entsprechender Studienleistungen sowie das vollständige Ausfüllen eines Antrages,
welcher auch Online abgeschickt werden kann. Eine eigene Hotline informiert bei Fragen rund um den Bildungskredit.
Auch dessen Auszahlung kann individuell bestimmt werden: Denkbar ist beispielsweise eine monatliche Förderung, aber
auch eine höhere Einmalzahlung. Insgesamt können so maximal 7.200 Euro beim Staat geliehen werden - ausgezahlt
beispielsweise in Raten von 100, 200 oder maximal 300 Euro monatlich. Die Rückzahlung erfolgt erst vier Jahre
nach dem ersten Geldeingang durch den Bildungskredit. Und auch ansonsten zeigt sich die staatliche Leihgabe
besonders flexibel: Eine Kündigung ist jederzeit zum Monatsende möglich, und nach Bewilligung des Kredits
sind keinerlei Leistungsnachweise mehr erforderlich.